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lizien, mit der Hauptstadt Lemberg; 2) Ungarn, mit der Haupt-
stadt Ofen und 3) die Lombardei.
44. Das Königreich Baiern besteht aus einem größer»
Theile in Süddeutschland und einem kleinern am linken Rhein-
ufer. Die Verfassung dieses Landes ist monarchisch; die Stände
des Reichs nehmen an der Gesetzgebung Theil. Das Land har
sowol hohe Berge, als große Ebenen. Viehzucht, Getreide,
viele Metalle und andere Mineralien bringt das Land hervor.
München ist die Haupt- und Residenzstadt des Königs, andere
Hauptstädte sind: Augsburg, wo man noch den Saal zeigt,
in welchem Luther und seine Anhänger ihr Glaubensbekenntniß
übergaben; Regensburg, ehemaliger Sitz des Reichstags; Nürn-
berg, bekannt durch die nürnberger Waaren; Würzburg, mit
einem berühmten Hospital; Speier, Stadt im Westtheile.
45. Das Königreich Württemberg hat einen fruchtbaren
Boden und wohlhabende Einwohner. Die Landstände berathen
sich mit der Königlichen Behörde über das Wohl des Landes.
Städte sind: Stuttgart, die Residenz; Tübingen, mit einer
Universität; Weinsberg, mit dem Schlosse Weiberrreu; Ulm,
eine berühmte Handelsstadt.
46. Das Großherzogthum Baden bringt außer vielen an-
dern Produkten viel Obst und Wein hervor. Am erzreichen
Schwarzwalde werden viele Uhren verfertigt. Karlsruhe ist die
Residenz, und Heidelberg besitzt eine berühmte Universität.
47. Das Großherzogthum Hessen, aus 2 getrennten Thei-
len bestehend, hat einen fruchtbaren Boden. Das Land wird vom
Rhein durchströmt. Städte sind: Darmstadt, die Residenz; Mainz,
eine deutsche Bundesfestung; Gießen, mir einer Universitär;
Worms, berühmt in der Religionsgeschichte; Offenbach, wo
Sannom, ein 8jähriger Knabe, 1765 das Lied 653 unsers Ge-
sangbuches machte.
48. Das Kurfürstenthum Hessen ist mehr gebirgig, als eben.
Die Flüsse Fulda und Werra, welche die Weser bilden, durch-
strömen das Land. Kassel und Fulda sind die beiden Hauptstädte.
49. Das Herzogrhum Nassau ist ein kleines, schönes Land,
mit üppigem Getreidebau und gutem Schulunterricht. Die Lahn
durchströmt das Land. Diehauptstadt des Landes heißtwiesbaden.
50. Hannover, durch das Großherzogrhum Oldenburg in
zwei Theile getheilt, hat jetzt einen eigenen König, und die Ver-
bindung dieses Landes mit England hat 1837 aufgehört. Zm
Süden des Landes ist das Harzgebirge. Die Elb«», Weser und
Ems sind Hauptflüsse. Zn diesem getreidereichen Lande ist Han-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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17
mit dem der andern hohen Beamten nach Roßschweifen bestimmt,
«eiche ihnen bei feierlichen Gelegenheiten vorgetragen werden.
Die Religion ist muhamedanisck, doch wohnen auch viele Juden
Unter ihnen; die Fremden nennt man ohne Unterschied Franken.
59. Griechenland, früher ein sehr merkwürdiger, selbsistan-
diger Staat, wurde vielfach unterjocht und zuletzt ein Raub
der Türken, hat aber vor kurzer Zeit durch harten Kampf und
unter Vermittelung der großen Mächte seine Unabhängigkeit wie-
der gewonnen und sich einen eigenen König gewählt. Das Land
besteht aus den früher türkischen Provinzen Livadien und Mo-
rra, die durch die Landenge von Korinth mit einander verbun-
den sind, und mehren Inseln des mittelländischen Meers. Der
Olymp, Pindus und Parnaß sind aus der alten Geschichte be-
rühmte Berge. Products sind: Schafe, Ziegen, Wein, Korinthen,
Seide und Südfrüchte. Die Griechen wurden früher als falsch,
boshaft und niederträchtig geschildert, sollen aber jetzt, seitdem
sie aus ihrem sklavischen Zustande sich zu erheben anfangen,
besser werden. Es wohnen hier' auch viele Fremde. Die grie-
chische Religion ist die herrschende. Die Städte sind in den letzten
Kriegen sehr zerstört; Korinth, berühmt durch die Religions-
geschichte; Athen, früher der Sitz der Weltweisheit, Kunst und
Wissenschaft, liegt in einer schönen Ebene; Lepanto, am Busen
gleiches Namens. Auf Antiparos ist die große, 80 Fuß hoye,
4300 Fuß lange und 100 Fuß breite Tropfsieingrotte berühmt.
60. .Italien, der Garten von Europa, durch die Alpen
im Norden von der Schweiz und Deutschland, im Westen von
Frankreich getrennt, auch Welschland genannt, wird eingetheilt
n Ober-, Mittel- und Unter-Italien. Ober-Italien begreift
die Königreiche Sardinien und die Lombardei nebst den Herzog-
thümern Parma und Modena — Mittel-Italien das Großherzog-
thum Toscana, das Herzogthum Lucca und den vom Papst be-
herrschten Kirchenstaat — und Unter-Italien das Königreich
Neapel, welches mit dem Königreich Sicilien vereint, auch das
Königreich beider Sicilien heißt. Die Alpen laufen im Norden
in mehre Zweige aus und bilden den Monta: Rosa, St. Bern-
hard und Montblanc; die Apenninen durchstreifen in der Mitte
der Lange nach das Land. Die Witterung Italiens ist milde
und fruchtbar. Einige Gegenden sind sehr schön, und daher wird
Italien von Fremden vielfach besucht. Der Boden ist fast das
zanze Jahr thätig zur Hervorbringung der schönsten Produkte.
Schnee kennt man nur auf und an den Gebirgen; wenn dieser
Schnee plötzlich schmilzt, so entstehen oft große Ueberschwem-
2
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Korinth Korinth Athen Europa Deutschland Frankreich Welschland Ober-Italien Sardinien Modena Lucca Neapel Sicilien Sicilien Monta Italiens Italien
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wird ganz vom Meere umgeben. Die Insel Großbrittanien
zerfällt in England und Schottland. Englands Boden ist eben
und größtentheils sehr fruchtbar. Schottland hat viele Gebirge,
weshalb es auch Hochland heißt. Irland ist sehr fruchtbar,
doch an Stellen sind tiefe Sümpfe. Die Regierung ist der
schränkt monarchisch. Der König theilt die gesetzgebende Ger
walt mit dem Volke; die Stellvertreter des Volks bilden das
Parlament, sie theilen sich in das Oberhaus oder den hohen
Adel und die hohe Geistlichkeit, in das Unterhaus oder den nier
dcrn Adel und den Bürgerstand. Die Einwohner sind arbeit-
sam, erfinderisch, wohlthätig, aber auch genußsüchtig, stolz und
zurückhaltend; die Hoch- und Irländer sind aber noch roh und
unwissend. Die bischöfliche Kirche hat den Vorzug, doch giebt
es hier sehr verschiedene Religions-Partheien; in Schottland
sind viele Reformirte und in Irland Katholiken. Das Fabrik-
wesen ist in diesem Lande im höchsten Flor, so wie Handel und
Schifffahrt. Rindvieh, Pferde, Schafzucht und Schweine sind
vortrefflich; Getreide ist wegen der starken Bevölkerung selten
hinreichend; die Fischerei ist bedeutend und wird selbst in ent-
fernten Meeren betrieben. Kreide, Salz, Steinkohlen, das beste
Zinn, Perlenmuscheln, Alabaster, Marmor und Schiefer sind
vorhanden. London, die erste Handelsstadt der Erde, liegt an
der Themse und enthält über 1 Mill. Einwohner; auch Ply-
mouth, Bristol, Birmingham, Manchester und Liverpool treiben
Handel; in Schottland merken wir: Edinburgh und Glasgow
und auf Irland Dublin und Cork.
66. Norwegen und Schweden sind jetzt verbunden, denn
im Jahr 1814 erduldete Friedrich Vi. den Schmerz, Nor-
wegen, weiches seit Jahrhunderten zu Dänemark gehört hatte,
an Schweden abzutreten. Die Sraarsverfassung ist eine durch
die Reichestände eingeschränkte Monarchie. Der Boden dieser
Länder ist steinig, sandig und sumpfig. Die Einwohner müssen
oft aus Mangel an Getreide zum Brotbacken Wurzeln, Moos
und Rinde zu Hülfe nehmen. Die Bewohner dieser nordischen
Reiche haben den Ruhm der Bedächtlichkeir und Ernsthaftigkeit,
doch giebt man ihnen auch Rangsucht und Eitelkeit Schuld.
Die protestantische Kirche ist die herrschende. Im äußersten
Norden wohnen Lappländer, ein kleines, schmutziges Volk, das
sich von Rennrhieren und Fischerei nährt. Pelzthiere, Renn-
thiere, Nadelhölzer, Metalle, besonders Eisen, Eidervögel und
Fische, besonders an den Küsten, sind im Ueberfluß vorhanden.
Eine natürliche Gränze zwischen Norwegen und Schweden macht
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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23
Stadt liegt an der Newa. Der Ladoga- und Onega - See
stehen mit der Newa in Verbindung. Warschau, die Haupt-
stadt Polens, an der Weichsel; Moskau, ehemalige Residenz;
Riga, Hauptstadt Liefiands, an der Düna, aus weicher schöner
Leinsame verschifft wird; Archangel, an der Dwina, treibt guten
Handel; Tobolsk im westlichen Sibirien und Irkutsk im öst-
lichen; nach ersterer werden vielfach vornehme russische Ver?
brechet verbannt.
68. Asien ist wol viermal so groß, als Europa. Es hat
einen Flächenraum von 700,000 £t. M. Von Europa trennt es
sich durch die uralischen und werchorurischen Gebirge, den Ural-
fluß, das kaspische, schwarze und Marmornreer, durch das agäische
und mittelländische Meer. Mir Afrika hängt es durch die Land-
enge von Suez zusammen und wird durch das rothe Meer von
demselben geschieden. Zm Süden wird es vom indischen, im
Osten vom stillen und im Norden vom Eismeer begranzt. Asien
wird in Nord-, Mittel- und Südasien eingetheilt. Die vor-
züglichsten Gebirgsketten sind: das Uralgebirge, mit dem der
Taurus und Libanon in Verbindung stehen; der Altai und Dog-
do'ola, das Mustaggebirge und Himaleiagebirge, dessen höchste
Spitze 26,000 Fuß hoch und der höchste Berg der Erde ist.
Außer den im asiatischen Rußland genannten Flüssen sind in
Asien noch die Flüsse: Euphrat, Tigris, Ganges, Indus; der
gelbe und blaue Fluß und der Amur. In Südasien ist die asia-
tische Türkei, mit den Städten: Bagdad am Tigris, vormals
die Residenz der arabischen Fürsten (Kalifen); Smyrna, Haupt-
Handelsstadt in Kleinasien; Jerusalem, Hauptstadt des ehemali-
gen Iudenreichs. Arabien, Vaterland des Kaffees, mit den
Städten Mekka und Medina (Muhameds Geburtsr und Be-
gräbnißörter). Persien, mit der Hauptstadt Teheran. Ostin-
dien, mit den Hauptstädten: Kalkutta, Madras, Vombai, den
Engländern und Tranquebar, den Dänen gehörig. China, das
Vaterland des Theebaums, mit den Hauptstädten: Peking, die
volkreichste Stadt der Erde; Nanking, wo das gleichnamige
Zeug verfertigt wird, und Kanton, der Mittelpunkt des euro-
päischen und asiatischen Handels. Hauptproducte Südasiens
sind: Vieh, Pferde, Schafe, Getreide, Wein, Baumwolle,
Galläpfel, Kameelgarn, Kaffeebohnen, Gewürze aller Arren, be-
sonders auf den ostindischen Inseln; Königsschlangen, Tiger,
Löwen, Elephanten, Affen, Papageien, Metalle aller Arten,
Edelsteine, besonders in Ostindien, wo die besten Edelsteine in
der Welt sein sollen; Goldfische, Laternenträger, Theebäume,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Warschau Polens Moskau Riga Dwina Sibirien Irkutsk Europa Europa Afrika Suez Asien Südasien Bagdad Smyrna Kleinasien Jerusalem Mekka Medina Teheran Kalkutta Madras China Peking Nanking Südasiens Galläpfel Ostindien
25
Strauße. Mittelafrika umfaßt die Länder Senegambien, Ni-
gririen, Guinea, Nubien und Habessinien. Diese Lander bringen
Indigo, Baumwolle, Pfeffer, Elephanten, Affen, Schlangen,
Spezereien, Gold, Elfenbein u. s. w. hervor. Südafrika ent-
hält die Länder: Kongo, Kaffernland, Ostküstenländec und das
Vorgebirg der guten Hoffnung. Products sind, außer den bei
Mitcelafrika angeführten: Büffel, Giraffen, Zebra, Strauße,
und Pfauen.
71. Die Einwohner Afrikas bestehen aus Muhamedanern,
Heiden, Christen und einigen Juden. Die Muhamedaner be-
wohnen grcßtentheils Nordafrika. Sie haben eine gelbe Haut-
farbe. Algier ist erst vor kurzer Zeit von den Franzosen eing.e-
nommen, und dadurch ist der Raubsuchc der Barbaren Einhalt
gethan. Die Bewohner Sahara führen ein Nomadenleben.
Zn Mictelafrika wird noch der schändliche Sklavenhandel ge-
trieben. Die Neger sind schwarz von Hautfarbe, und die Be-
wohner von Südafrika sind gelbbraun. Hier wohnen die häß-
lichen, aber treuen und friedfertigen Hottentotten und Busch-
männer, von welchen in neuern Zeiten sehr viele zum Christem
thum bekehret worden sind und in der Bildung bedeutende Fort-
schritte gemacht haben.
72. Amerika wird vom Eismeer, vom atlantischen, magella-
nischen und stillen Meer umgeben. Durch die schmale Landenge
von Panama wird Amerika in zwei große Dreiecke getheilt, in
Nord - und Südamerika. Die Inselgruppen, welche diese schmale
Landenge umschließen, heißen Westindien, welches mir Guati-
mala, das nördlich von der Landenge liegt, auch Mittelamerika
heißt. Ein sehr hohes Gebirge streckt sich vom Norden nach
Süden der Länge nach, unter dem Namen der Linden, durch
ganz Amerika. Da dieses Gebirge sich an der Westküste hin-
unterzicht, so müssen sich die Flüsse nach der Ostküste wenden,
und daher ergießen sich alle Hauptflüsse Amerikas in das atlan-
tische Meer. Die wichtigsten dieser Flüsse sind: der Lorenzo,
Missisippi, Amazonenstrom, la Plata und Orinoko. An Pro-
dukten ist dieses Land sehr reich. Die wilden Thiere sind hier
weniger grimmig, als in Asien und Afrika. Wafferthiere und
Amphibien sind in Menge vorhanden. Ochsen und Pferde sind
reichlich, und ganze Rindvieh- und Pferde-Herden laufen wild
umher. Kartoffeln, Taback, Mais, Kakao, Vanille und China-
oder Fieberrinde sind eigenthümliche Produkte dieses Erdrheils.
Kaffee wird sehr häufig angebaut, Zucker wird viel gewonnen
und an Metallen ist tteberfluß. Nordamerika besteht aus
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Extrahierte Personennamen: Südafrika Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Guinea Nubien Ostküstenländec Nordafrika Algier Mictelafrika Amerika Panama Amerika Nord Westindien Mittelamerika Amerika Amerikas Asien Afrika Nordamerika
26
mehren einzelnen Ländern. An der Baffingsbai liegt Grön-
land, an dessen Küsten viele Seehunde und Wallfische gefangen
werden. Labrador und Neuwaies liegen an der Hudscnsbai;
hier wohnen die rohen Eskimos. Am Lorenzstrome ist Canada
mir den größten Seen des Erdbodens und der Hauptstadt Omer
beck. Auf der großen Insel Newfoundland find wenige Ber
wohner, doch treiben die Engländer und Franzosen an der Küste
starken Fischfang. Grönland wird auch das dänische, Labra-
dor, Neuwales, Canada und Newfoundland mit einigen andern
Landern und Inseln das brirrische Nordamerika genannt. Die
vereinigten Staaten haben in Nordamerika die größte Wichr
tigkeic erhalten. Die Städte Washington, Boston, Neu-Pork,
Philadelphia, Baltimore sind Hauptstädte der vereinigten Staa-
ten. Florida ist noch wenig angebaut. Mexiko, mir der Stadt
gleiches Namens, machte schon zur Zeit der Entdeckung ein
großes Reich aus. Südamerika enthalt: 1) Columbien, mit
der Hauptstadt Sante Fe de Bogota und der Stadt Quito, in
deren Nähe der Chimborasso liegt. 2) Peru, mit der Haupt-
stadt Lima. 3) Chili, mit der Hauptstadt St. Jago. 4) Die
la Plata-Länder, deren Einwohner sich durch ihre Größe und
Stärke auszeichnen, mir der Hauptstadt Buenos -Ayres. 6) Par
raguay, mit vielen katholischen Missions-Plätzen. 6) Das Kö-
nigreich Brasilien, mit der Hauptstadt Rio Ianairo. 7) Pa-
tagonien, die südlichste Spitze von Amerika, dessen Einwohner
ebenfalls groß und stark sind. 8) Das Feuerland, durch die
magcllanische Straße von dem übrigen Amerika getrennt, wo
die häßlichen und ungebildeten Pescheräs wohnen.
73. Australien besteht aus lauter Inseln. Die Größe
dieses 5ten Erdtheils wird auf 200,000 Q. M. mit 2 Mill.
Einwohnern geschäht. Die Insel Neuholland kann als das feste
Land von Australien betrachtet werden. Dieser Erdtheil ist noch
wenig bekannt. Das Thierreich hat man an Säugethieren nicht
reich gefunden, desto reicher aber an Fischen und Vögeln. Auch
das Pflanzenreich ist üppig. Der Brotfruchtbaum und die Kor
kospalme gehören zu den nützlichsten Gewächsen. Die Einwoh-
ner treiben wenig Ackerbau, sondern nähren sich größtentheils
von der Jagd, Fischerei und andern rohen Naturprodukten.
Ihre Hautfarbe ist schwarz, gelbbraun und weißlich. So roh,
wie ihre Sitten, so erbärmlich ist ihre Religion. Auf mehren
Inseln waren Menschenopfer in Gebrauch, und das Fleisch
der Feinde war ihnen eine liebliche Speise. Doch hat das Evan-
gelium auch hier sich herrliche Siege erfochten. Auf dem van
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Extrahierte Personennamen: Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Washington Boston Neu-Pork Philadelphia Baltimore Florida Mexiko Bogota Quito Peru Lima Brasilien Amerika Feuerland Amerika
27
Diemens Land haben die Engländer eine Kolonie angelegt, und
nach Port Jackson senden sie ihre Verbrecher. Die Einwoh-
ner zeigen sich für Bildung nicht geneigt, und viele tattowiren
ihren Körper.
Palästina.
1. Dieses sehr merkwürdige Land führt verschiedene Na-
men. Die ältesten Namen sind: Canaan oder das Land der
Kaufleute; das Land der Hebräer oder der Fremdlinge; das
Land Israel; das Land Judäa; Palästina oder das Land der
Philister; das gelobte Land. Es gränzte zu den Zeiten Zesu
gegen Westen an das mittelländische Meer, nordwestlich an
Phönizien, nördlich an den Libanon und an Syrien, gegen
Osten an das wüste und gegen Süden an das steinige Arabien
und enthielt 450 Q. M. Diese Lage war denn auch der Ver-
breitung des Christenthums außerordentlich günstig, da es mit
mehren Landern und vom Meer umgeben mit andern Völkern
in bequemen Verkehr treten konnte.
2. Palästina enthält viele Berge, angenehme Thäler und
fruchtbare Gründe. Der Libanon mir dem Antilibanon liegen
mit ihren königlichen Ccderwäldcrn auf der Nordgränze. Der
Carmcl, weiter südlich, endigt sich am Mittelmeer in ein steiles
Vorgebirge. Der Tabor, auf dem Jesus verklärt wurde, liegt
südöstlich von Nazareth. Das Gebirge Ephraim reicht von dem
Gebirge Juda bis Sichem hinauf. .In der Nahe von Sichem
lag der Berg Garizim, der mit den Bergen Gilbon, Si'oh,
Quarantania Berge des Ephraims sind. Die Gebirge Judäas
strecken sich mit vielen Krümmungen von Westen gegen Osten,
vom Mirrelmeer >bis an das todte Meer und enthalten viele
Höhlen und Klüfte. Der Oelberg liegt nahe bei Jerusalem, und
auf dem Berge Zion liegt diese Stadt. Jenseit des Jordans,
an der arabischen Wüste, ist das Gebirge Giiead und längs dem
todten Meere das Gebirge Abarim mit dem Berge Nebo, von
dessen Spitze, Pisga, Mosis das gelobte Land aus der Ferne sah.
3. Wegen der Lage am Mirtclmeer ist Palästina recht
für den Verkehr mit andern Völkern geschickt, obgleich es an
großen Flüssen fehlt. Der Jordan ist der Hauptfluß. Er ent-
springt auf dem Antilibanon aus 2 Hauptquellen. Seine ganze
Lange beträgt etwa 36 Stunden. Er fließt zuerst durch den
Ser Merom, dann durch den See Genezareth, aus dem er
nach einem abermaligen Lauf von 24 Stunden sich in das todte
Meer ergießt. Die Nebenflüsse oder Bäche des Jordans sind
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Jackson Palästina Palästina Pisga
Extrahierte Ortsnamen: Israel Syrien Nazareth Juda Sichem Sichem Berg_Garizim Oelberg Jerusalem Mosis Mirtclmeer Palästina
28
auf der Ostseite desselben: der Hieromax, in den der Crirh floß
(1. Könige 17, 3.), der Jabok weiter südlich; der Arnon ergießt
sich, wie der Zered, ins todte Meer. Auf der Westseite des
Jordans fließt der Kapernaum, an dem die Stadt gleiches Na-
mens lag, in den See Genezareth, der Bach Kidron in das
todte Meer. Jus Mittelmecr fließen die Bache Besor, Eskol
oder Traubenbach, Sorek, Jarkan, Cana, Kisan und Velos.
4. Silva entsprang auf dem Berge Zion, wurde in den
Teich Siloah geleitet und versah Jerusalem zum Theil mit
Wasser. Zn der Nähe von Jerusalem lag der Teich Bethcsda.
Aus dem Jacobsbrunnen schöpften die Einwohner von Sichem
ihr Trinkwasser. Bei dem Mangel an Quellen behalf man
sich vielfach mit Cisternen oder Gruben, in welchen man das
Regenwasser sammelte. Ganz besonders merkwürdig wegen sei-
ner Entstehung ist das todte Meer, welches von den Arabern
auch Lots-See genannt wird, an dessen Stelle zu Lots Zeiten
das fruchtbare Thal Siddim mit den Städten Sodom, Gomorra,
Adoma, Seboim und Zoar war. Es enthalt ein bitteres, sal-
ziges und trübes Wasser und an seinen Ufern Asphalt.
5. Zu beiden Seiten des Jordans vom See Genezareth
bis zum todten Meer zieht sich eine große Ebene, der Jordan-
kreis, herab, mit reizenden und schönen Gegenden, welche bei
Jericho durch ihre Rosen berühmt war. Das Thal Eödrelon
oder Jesreel, zwischen dem Carmel, Tabor, Ephraim und Jor-
dan war ehemals die schönste, fruchtbarste und volkreichste Ebene.
Noch eine andere 20 Meilen lange Ebene zog sich am Mittel-
meer herab und führte verschiedene Namen. Der nördliche Theil
vom Carmel bis Joppe hieß die Ebene Saron: der südliche
Theil bis Gaza hieß Sephala oder das Niederland und war
der eigentliche Sitz der Philister; in dieser Ebene lagen die
Städte Ekron, durch den Götzentempel Baal-Zebub, Garh als
Goliaths Geburtsort, Asdod durch den Götzentempel des Da-
gon, Askalon als Seestadt und Gaza, durch Simson bekannt.
Das Thal Zabelon lag zwischen dem Carmel und dem Anti-
libanon. Das Thal Kidron, zwischen dem Oelberge und Jeru-
salem, war nur «eine Viertelstunde breit und hieß, nach dem tod-
ten Meere zu, das Thal Josaphat, in dessen Felsenklüfte viele
Gräber waren. In der Nähe dieses Thales war das Thal
* Hinnon oder Gehenna, wo die alten Israeliten ihre Kinder dem
Moloch, einem ammonitischen Götzen, opferten, und wohin spä-
ter der Unrath von Jerusalem gebracht und die Leichname der
Hingerichteten begraben wurden. An dieses schloß sich wieder
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
29
das Thal Rephaim, zwischen Jerusalem und Bethlehem und
das Thai Eskol, nicht weit von Hebron. Die Wüste zwischen
Jerusalem, Quaranrania, war unsicher d.urch Räuber und Möri
der. Die Wüste Juda, Engeddi und Maon lagen am todten
Meer und die Wüste Siph südwestlich von letzterer.
6. Wegen der südlichen Lage können wir schon in Palä-
stina ein warmes und mildes Klima vermuthen. Ordentlicher
Winter findet auck in diesem Lande nicht Statt, obwol zuwei-
len Schnee und Hagel fallen. Die Tage sind oft sehr heiß,
doch die Nächte nicht selten drückend kalt. Der Boden ist an
Stellen sehr fruchtbar, doch wenn der vielgepriesene Früh- und
Spärregen, von welchen jener gegen t>i»e Saatzeit im Herbst,
und dieser gegen die Ernte im Frühling fiel, ausblieb, so ent-
standen oft Dürre, Hungersnoth und Theurung. Die Rinder
spannte man vor den Pflug und ließ das Getreide durch sie
ausdreschen. Esel und Kameele gebrauchte man zum Reiten
und Lasttragen. Pferde waren wenig vorhanden. Wilde Hunde,
Füchse, Wölfe, Baren und Löwen beunruhigten oft das Land,
Schweine dursten die Juden aus bekannten Ursachen nickt hal-
ten. Federvieh, Bienen, Wein, Südfrüchte, Bohnen, Linsen,
Feigen, Oel und Getreide waren Products Palästinas. Die
häufigen Erdbeben, der glühende Wind Samum, der das Pflan-
zenreich versengt und Menschen und Thiere tödtct, die großen
Züge von Heuschrecken, welche oft durch ihre ungeheure Menge
die Sonne verfinstern und alles Grün verzehren, so wie die
verheerende Pest und der fürchterliche, ekelhafte und oft tödt-
liche Aussatz sind und waren schreckliche Plagen Palästinas.
7. Zur Zeit Jesu theilte man Palästina in 4 Theile
(Vierfürstenthümer), in Peräa, Galiläa, Samaria und Judäa,
von welchen die 3 letzteren an der westlichen Seite des Jor-
dans und am Mitkclmeer lagen und für die evangelische Ge-
schichte die merkwürdigsten sind. Peraa lag an der östlichen
Seite des Jordans und wird auch oft das Land jenseit des
Jordans genannt. Der nördliche Theil desselben, zu Jesu Zeit
vom Vierfürsten Philippus beherrscht, faßte die Provinzen Tra-
chonitis und Jturaa, südlich von Antilibanon, Gaulanitis und
Batanaa, östlich vom See Genezareth, der südliche, unter dem
galiläischen Vierfürsten Herodes Antipas, das eigentliche Peraa
in sich. Im ersteren bemerken wir die Städte: Bechsaida Ju-
lias, ein Dorf, der Tochter des Kaisers Äugustus zu Ehren
zu einer Stadt erhoben und Julias genannt. Unweit dieser
geschah die Speisung der 5000 Mann. Magdala, der Maria
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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11. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre Achse.
Diese Umdrehung verursacht Tag und Nacht. Zn einem Zahr
dreht sie sich um die Sonne, und diese Umdrehung bewirkt den
Wechsel der Zahrszeiten. Die Zahrszeiten könnten nicht wech-
seln, wenn die Sonne das ganze Zahr den Aequator oder sonst
einen bestimmten Kreis beständig beschiene. Aber nur zweimal
steht die Sonne eine sehr kurze Zeit über dem Aequator und
tritt dann entweder südlich oder nördlich 353 Meilen von dem-
selben ab. Steht sie über dem Aequator und weicht nach Nor-
den hin ab, so haben wir unsern Frühling. Hat sie die höchste
Gränze nach Norden hin erreicht, so wendet sie sich wieder um,
und wir haben unsern Sommer. Von diesem Punct ihrer Um-
Wendung zieht man in Gedanken einen Kreis rund um die Erde,
gleichlaufend mit dem Aequator und nennt ihn den nördlichen
Wendekreis. Die Sonne geht nun nach und nach wieder dem
Aequator zu. Hat sie ihn erreicht, so haben wir unsern Herbst.
Nun weicht sie wieder 353 Meilen vom Aequator südlich ab.
Hat sie die südliche Gränze erreicht, so wendet sie sich wieder dem
Aequator zu, und wir haben unsern Winter. Von diesem Punct
zieht man wieder gleichlaufend mit dem Aequator eine Linie rund
um die Erde und nennt sie den südlichen Wendekreis. Gerade so
weit, als jeder Wendekreis vom Aequator entfernt ist, denkt man
sich um jeden Pol einen Kreis gezogen, welcher Polarzirkel heißt.
12. Wenn die Sonne über dem Aequator steht, so müs-
sen die Oerter des Süd- und Nordpols am Drehpunct den
ganzen Tag gleich viel Sonnenschein haben. Die Sonne muß
ihnen am Horizont gerade so stehen, als wenn sie für uns auf-
geht. Tritt sie aber nach Norden hinauf und erreicht den Wende-
kreis, so muß sie weit über den Nordpol hinweg scheinen und
zwar eben so weit, als sie nach Norden zu von dem Aequator
abgewichen ist, also 353 Meilen.
13. Unter dem Aequator ist das ganze Zahr der Tag
eben so lang, als die Nacht. Unter dem Nordpol ist es vom
Listen März bis zum 21sten September beständig Tag und
vom Listen September bis zum Listen März beständig Nacht.
Am Listen März, an dem unser Frühling, und am Listen Sep-
tember, an dem unser Herbst anfängt, ist Tag und Nacht überall
gleich. Am Anfange unsers Sommers oder am Listen Zuny
haben wir den längsten Tag, von dem an die Tage bei uns
kürzer werden; am Anfange unsers Winters oder am Listen
December den kürzesten Tag, von dem an die Tage länger wer-
den. Auf der südlichen Erdhälfte verhält es sich umgekehrt.
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]