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1. Real-Buch für Volksschulen - S. 14

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
14 lizien, mit der Hauptstadt Lemberg; 2) Ungarn, mit der Haupt- stadt Ofen und 3) die Lombardei. 44. Das Königreich Baiern besteht aus einem größer» Theile in Süddeutschland und einem kleinern am linken Rhein- ufer. Die Verfassung dieses Landes ist monarchisch; die Stände des Reichs nehmen an der Gesetzgebung Theil. Das Land har sowol hohe Berge, als große Ebenen. Viehzucht, Getreide, viele Metalle und andere Mineralien bringt das Land hervor. München ist die Haupt- und Residenzstadt des Königs, andere Hauptstädte sind: Augsburg, wo man noch den Saal zeigt, in welchem Luther und seine Anhänger ihr Glaubensbekenntniß übergaben; Regensburg, ehemaliger Sitz des Reichstags; Nürn- berg, bekannt durch die nürnberger Waaren; Würzburg, mit einem berühmten Hospital; Speier, Stadt im Westtheile. 45. Das Königreich Württemberg hat einen fruchtbaren Boden und wohlhabende Einwohner. Die Landstände berathen sich mit der Königlichen Behörde über das Wohl des Landes. Städte sind: Stuttgart, die Residenz; Tübingen, mit einer Universität; Weinsberg, mit dem Schlosse Weiberrreu; Ulm, eine berühmte Handelsstadt. 46. Das Großherzogthum Baden bringt außer vielen an- dern Produkten viel Obst und Wein hervor. Am erzreichen Schwarzwalde werden viele Uhren verfertigt. Karlsruhe ist die Residenz, und Heidelberg besitzt eine berühmte Universität. 47. Das Großherzogthum Hessen, aus 2 getrennten Thei- len bestehend, hat einen fruchtbaren Boden. Das Land wird vom Rhein durchströmt. Städte sind: Darmstadt, die Residenz; Mainz, eine deutsche Bundesfestung; Gießen, mir einer Universitär; Worms, berühmt in der Religionsgeschichte; Offenbach, wo Sannom, ein 8jähriger Knabe, 1765 das Lied 653 unsers Ge- sangbuches machte. 48. Das Kurfürstenthum Hessen ist mehr gebirgig, als eben. Die Flüsse Fulda und Werra, welche die Weser bilden, durch- strömen das Land. Kassel und Fulda sind die beiden Hauptstädte. 49. Das Herzogrhum Nassau ist ein kleines, schönes Land, mit üppigem Getreidebau und gutem Schulunterricht. Die Lahn durchströmt das Land. Diehauptstadt des Landes heißtwiesbaden. 50. Hannover, durch das Großherzogrhum Oldenburg in zwei Theile getheilt, hat jetzt einen eigenen König, und die Ver- bindung dieses Landes mit England hat 1837 aufgehört. Zm Süden des Landes ist das Harzgebirge. Die Elb«», Weser und Ems sind Hauptflüsse. Zn diesem getreidereichen Lande ist Han-

2. Real-Buch für Volksschulen - S. 17

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
17 mit dem der andern hohen Beamten nach Roßschweifen bestimmt, «eiche ihnen bei feierlichen Gelegenheiten vorgetragen werden. Die Religion ist muhamedanisck, doch wohnen auch viele Juden Unter ihnen; die Fremden nennt man ohne Unterschied Franken. 59. Griechenland, früher ein sehr merkwürdiger, selbsistan- diger Staat, wurde vielfach unterjocht und zuletzt ein Raub der Türken, hat aber vor kurzer Zeit durch harten Kampf und unter Vermittelung der großen Mächte seine Unabhängigkeit wie- der gewonnen und sich einen eigenen König gewählt. Das Land besteht aus den früher türkischen Provinzen Livadien und Mo- rra, die durch die Landenge von Korinth mit einander verbun- den sind, und mehren Inseln des mittelländischen Meers. Der Olymp, Pindus und Parnaß sind aus der alten Geschichte be- rühmte Berge. Products sind: Schafe, Ziegen, Wein, Korinthen, Seide und Südfrüchte. Die Griechen wurden früher als falsch, boshaft und niederträchtig geschildert, sollen aber jetzt, seitdem sie aus ihrem sklavischen Zustande sich zu erheben anfangen, besser werden. Es wohnen hier' auch viele Fremde. Die grie- chische Religion ist die herrschende. Die Städte sind in den letzten Kriegen sehr zerstört; Korinth, berühmt durch die Religions- geschichte; Athen, früher der Sitz der Weltweisheit, Kunst und Wissenschaft, liegt in einer schönen Ebene; Lepanto, am Busen gleiches Namens. Auf Antiparos ist die große, 80 Fuß hoye, 4300 Fuß lange und 100 Fuß breite Tropfsieingrotte berühmt. 60. .Italien, der Garten von Europa, durch die Alpen im Norden von der Schweiz und Deutschland, im Westen von Frankreich getrennt, auch Welschland genannt, wird eingetheilt n Ober-, Mittel- und Unter-Italien. Ober-Italien begreift die Königreiche Sardinien und die Lombardei nebst den Herzog- thümern Parma und Modena — Mittel-Italien das Großherzog- thum Toscana, das Herzogthum Lucca und den vom Papst be- herrschten Kirchenstaat — und Unter-Italien das Königreich Neapel, welches mit dem Königreich Sicilien vereint, auch das Königreich beider Sicilien heißt. Die Alpen laufen im Norden in mehre Zweige aus und bilden den Monta: Rosa, St. Bern- hard und Montblanc; die Apenninen durchstreifen in der Mitte der Lange nach das Land. Die Witterung Italiens ist milde und fruchtbar. Einige Gegenden sind sehr schön, und daher wird Italien von Fremden vielfach besucht. Der Boden ist fast das zanze Jahr thätig zur Hervorbringung der schönsten Produkte. Schnee kennt man nur auf und an den Gebirgen; wenn dieser Schnee plötzlich schmilzt, so entstehen oft große Ueberschwem- 2

3. Real-Buch für Volksschulen - S. 21

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
21 wird ganz vom Meere umgeben. Die Insel Großbrittanien zerfällt in England und Schottland. Englands Boden ist eben und größtentheils sehr fruchtbar. Schottland hat viele Gebirge, weshalb es auch Hochland heißt. Irland ist sehr fruchtbar, doch an Stellen sind tiefe Sümpfe. Die Regierung ist der schränkt monarchisch. Der König theilt die gesetzgebende Ger walt mit dem Volke; die Stellvertreter des Volks bilden das Parlament, sie theilen sich in das Oberhaus oder den hohen Adel und die hohe Geistlichkeit, in das Unterhaus oder den nier dcrn Adel und den Bürgerstand. Die Einwohner sind arbeit- sam, erfinderisch, wohlthätig, aber auch genußsüchtig, stolz und zurückhaltend; die Hoch- und Irländer sind aber noch roh und unwissend. Die bischöfliche Kirche hat den Vorzug, doch giebt es hier sehr verschiedene Religions-Partheien; in Schottland sind viele Reformirte und in Irland Katholiken. Das Fabrik- wesen ist in diesem Lande im höchsten Flor, so wie Handel und Schifffahrt. Rindvieh, Pferde, Schafzucht und Schweine sind vortrefflich; Getreide ist wegen der starken Bevölkerung selten hinreichend; die Fischerei ist bedeutend und wird selbst in ent- fernten Meeren betrieben. Kreide, Salz, Steinkohlen, das beste Zinn, Perlenmuscheln, Alabaster, Marmor und Schiefer sind vorhanden. London, die erste Handelsstadt der Erde, liegt an der Themse und enthält über 1 Mill. Einwohner; auch Ply- mouth, Bristol, Birmingham, Manchester und Liverpool treiben Handel; in Schottland merken wir: Edinburgh und Glasgow und auf Irland Dublin und Cork. 66. Norwegen und Schweden sind jetzt verbunden, denn im Jahr 1814 erduldete Friedrich Vi. den Schmerz, Nor- wegen, weiches seit Jahrhunderten zu Dänemark gehört hatte, an Schweden abzutreten. Die Sraarsverfassung ist eine durch die Reichestände eingeschränkte Monarchie. Der Boden dieser Länder ist steinig, sandig und sumpfig. Die Einwohner müssen oft aus Mangel an Getreide zum Brotbacken Wurzeln, Moos und Rinde zu Hülfe nehmen. Die Bewohner dieser nordischen Reiche haben den Ruhm der Bedächtlichkeir und Ernsthaftigkeit, doch giebt man ihnen auch Rangsucht und Eitelkeit Schuld. Die protestantische Kirche ist die herrschende. Im äußersten Norden wohnen Lappländer, ein kleines, schmutziges Volk, das sich von Rennrhieren und Fischerei nährt. Pelzthiere, Renn- thiere, Nadelhölzer, Metalle, besonders Eisen, Eidervögel und Fische, besonders an den Küsten, sind im Ueberfluß vorhanden. Eine natürliche Gränze zwischen Norwegen und Schweden macht

4. Real-Buch für Volksschulen - S. 23

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
23 Stadt liegt an der Newa. Der Ladoga- und Onega - See stehen mit der Newa in Verbindung. Warschau, die Haupt- stadt Polens, an der Weichsel; Moskau, ehemalige Residenz; Riga, Hauptstadt Liefiands, an der Düna, aus weicher schöner Leinsame verschifft wird; Archangel, an der Dwina, treibt guten Handel; Tobolsk im westlichen Sibirien und Irkutsk im öst- lichen; nach ersterer werden vielfach vornehme russische Ver? brechet verbannt. 68. Asien ist wol viermal so groß, als Europa. Es hat einen Flächenraum von 700,000 £t. M. Von Europa trennt es sich durch die uralischen und werchorurischen Gebirge, den Ural- fluß, das kaspische, schwarze und Marmornreer, durch das agäische und mittelländische Meer. Mir Afrika hängt es durch die Land- enge von Suez zusammen und wird durch das rothe Meer von demselben geschieden. Zm Süden wird es vom indischen, im Osten vom stillen und im Norden vom Eismeer begranzt. Asien wird in Nord-, Mittel- und Südasien eingetheilt. Die vor- züglichsten Gebirgsketten sind: das Uralgebirge, mit dem der Taurus und Libanon in Verbindung stehen; der Altai und Dog- do'ola, das Mustaggebirge und Himaleiagebirge, dessen höchste Spitze 26,000 Fuß hoch und der höchste Berg der Erde ist. Außer den im asiatischen Rußland genannten Flüssen sind in Asien noch die Flüsse: Euphrat, Tigris, Ganges, Indus; der gelbe und blaue Fluß und der Amur. In Südasien ist die asia- tische Türkei, mit den Städten: Bagdad am Tigris, vormals die Residenz der arabischen Fürsten (Kalifen); Smyrna, Haupt- Handelsstadt in Kleinasien; Jerusalem, Hauptstadt des ehemali- gen Iudenreichs. Arabien, Vaterland des Kaffees, mit den Städten Mekka und Medina (Muhameds Geburtsr und Be- gräbnißörter). Persien, mit der Hauptstadt Teheran. Ostin- dien, mit den Hauptstädten: Kalkutta, Madras, Vombai, den Engländern und Tranquebar, den Dänen gehörig. China, das Vaterland des Theebaums, mit den Hauptstädten: Peking, die volkreichste Stadt der Erde; Nanking, wo das gleichnamige Zeug verfertigt wird, und Kanton, der Mittelpunkt des euro- päischen und asiatischen Handels. Hauptproducte Südasiens sind: Vieh, Pferde, Schafe, Getreide, Wein, Baumwolle, Galläpfel, Kameelgarn, Kaffeebohnen, Gewürze aller Arren, be- sonders auf den ostindischen Inseln; Königsschlangen, Tiger, Löwen, Elephanten, Affen, Papageien, Metalle aller Arten, Edelsteine, besonders in Ostindien, wo die besten Edelsteine in der Welt sein sollen; Goldfische, Laternenträger, Theebäume,

5. Real-Buch für Volksschulen - S. 25

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
25 Strauße. Mittelafrika umfaßt die Länder Senegambien, Ni- gririen, Guinea, Nubien und Habessinien. Diese Lander bringen Indigo, Baumwolle, Pfeffer, Elephanten, Affen, Schlangen, Spezereien, Gold, Elfenbein u. s. w. hervor. Südafrika ent- hält die Länder: Kongo, Kaffernland, Ostküstenländec und das Vorgebirg der guten Hoffnung. Products sind, außer den bei Mitcelafrika angeführten: Büffel, Giraffen, Zebra, Strauße, und Pfauen. 71. Die Einwohner Afrikas bestehen aus Muhamedanern, Heiden, Christen und einigen Juden. Die Muhamedaner be- wohnen grcßtentheils Nordafrika. Sie haben eine gelbe Haut- farbe. Algier ist erst vor kurzer Zeit von den Franzosen eing.e- nommen, und dadurch ist der Raubsuchc der Barbaren Einhalt gethan. Die Bewohner Sahara führen ein Nomadenleben. Zn Mictelafrika wird noch der schändliche Sklavenhandel ge- trieben. Die Neger sind schwarz von Hautfarbe, und die Be- wohner von Südafrika sind gelbbraun. Hier wohnen die häß- lichen, aber treuen und friedfertigen Hottentotten und Busch- männer, von welchen in neuern Zeiten sehr viele zum Christem thum bekehret worden sind und in der Bildung bedeutende Fort- schritte gemacht haben. 72. Amerika wird vom Eismeer, vom atlantischen, magella- nischen und stillen Meer umgeben. Durch die schmale Landenge von Panama wird Amerika in zwei große Dreiecke getheilt, in Nord - und Südamerika. Die Inselgruppen, welche diese schmale Landenge umschließen, heißen Westindien, welches mir Guati- mala, das nördlich von der Landenge liegt, auch Mittelamerika heißt. Ein sehr hohes Gebirge streckt sich vom Norden nach Süden der Länge nach, unter dem Namen der Linden, durch ganz Amerika. Da dieses Gebirge sich an der Westküste hin- unterzicht, so müssen sich die Flüsse nach der Ostküste wenden, und daher ergießen sich alle Hauptflüsse Amerikas in das atlan- tische Meer. Die wichtigsten dieser Flüsse sind: der Lorenzo, Missisippi, Amazonenstrom, la Plata und Orinoko. An Pro- dukten ist dieses Land sehr reich. Die wilden Thiere sind hier weniger grimmig, als in Asien und Afrika. Wafferthiere und Amphibien sind in Menge vorhanden. Ochsen und Pferde sind reichlich, und ganze Rindvieh- und Pferde-Herden laufen wild umher. Kartoffeln, Taback, Mais, Kakao, Vanille und China- oder Fieberrinde sind eigenthümliche Produkte dieses Erdrheils. Kaffee wird sehr häufig angebaut, Zucker wird viel gewonnen und an Metallen ist tteberfluß. Nordamerika besteht aus

6. Real-Buch für Volksschulen - S. 26

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
26 mehren einzelnen Ländern. An der Baffingsbai liegt Grön- land, an dessen Küsten viele Seehunde und Wallfische gefangen werden. Labrador und Neuwaies liegen an der Hudscnsbai; hier wohnen die rohen Eskimos. Am Lorenzstrome ist Canada mir den größten Seen des Erdbodens und der Hauptstadt Omer beck. Auf der großen Insel Newfoundland find wenige Ber wohner, doch treiben die Engländer und Franzosen an der Küste starken Fischfang. Grönland wird auch das dänische, Labra- dor, Neuwales, Canada und Newfoundland mit einigen andern Landern und Inseln das brirrische Nordamerika genannt. Die vereinigten Staaten haben in Nordamerika die größte Wichr tigkeic erhalten. Die Städte Washington, Boston, Neu-Pork, Philadelphia, Baltimore sind Hauptstädte der vereinigten Staa- ten. Florida ist noch wenig angebaut. Mexiko, mir der Stadt gleiches Namens, machte schon zur Zeit der Entdeckung ein großes Reich aus. Südamerika enthalt: 1) Columbien, mit der Hauptstadt Sante Fe de Bogota und der Stadt Quito, in deren Nähe der Chimborasso liegt. 2) Peru, mit der Haupt- stadt Lima. 3) Chili, mit der Hauptstadt St. Jago. 4) Die la Plata-Länder, deren Einwohner sich durch ihre Größe und Stärke auszeichnen, mir der Hauptstadt Buenos -Ayres. 6) Par raguay, mit vielen katholischen Missions-Plätzen. 6) Das Kö- nigreich Brasilien, mit der Hauptstadt Rio Ianairo. 7) Pa- tagonien, die südlichste Spitze von Amerika, dessen Einwohner ebenfalls groß und stark sind. 8) Das Feuerland, durch die magcllanische Straße von dem übrigen Amerika getrennt, wo die häßlichen und ungebildeten Pescheräs wohnen. 73. Australien besteht aus lauter Inseln. Die Größe dieses 5ten Erdtheils wird auf 200,000 Q. M. mit 2 Mill. Einwohnern geschäht. Die Insel Neuholland kann als das feste Land von Australien betrachtet werden. Dieser Erdtheil ist noch wenig bekannt. Das Thierreich hat man an Säugethieren nicht reich gefunden, desto reicher aber an Fischen und Vögeln. Auch das Pflanzenreich ist üppig. Der Brotfruchtbaum und die Kor kospalme gehören zu den nützlichsten Gewächsen. Die Einwoh- ner treiben wenig Ackerbau, sondern nähren sich größtentheils von der Jagd, Fischerei und andern rohen Naturprodukten. Ihre Hautfarbe ist schwarz, gelbbraun und weißlich. So roh, wie ihre Sitten, so erbärmlich ist ihre Religion. Auf mehren Inseln waren Menschenopfer in Gebrauch, und das Fleisch der Feinde war ihnen eine liebliche Speise. Doch hat das Evan- gelium auch hier sich herrliche Siege erfochten. Auf dem van

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 27

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
27 Diemens Land haben die Engländer eine Kolonie angelegt, und nach Port Jackson senden sie ihre Verbrecher. Die Einwoh- ner zeigen sich für Bildung nicht geneigt, und viele tattowiren ihren Körper. Palästina. 1. Dieses sehr merkwürdige Land führt verschiedene Na- men. Die ältesten Namen sind: Canaan oder das Land der Kaufleute; das Land der Hebräer oder der Fremdlinge; das Land Israel; das Land Judäa; Palästina oder das Land der Philister; das gelobte Land. Es gränzte zu den Zeiten Zesu gegen Westen an das mittelländische Meer, nordwestlich an Phönizien, nördlich an den Libanon und an Syrien, gegen Osten an das wüste und gegen Süden an das steinige Arabien und enthielt 450 Q. M. Diese Lage war denn auch der Ver- breitung des Christenthums außerordentlich günstig, da es mit mehren Landern und vom Meer umgeben mit andern Völkern in bequemen Verkehr treten konnte. 2. Palästina enthält viele Berge, angenehme Thäler und fruchtbare Gründe. Der Libanon mir dem Antilibanon liegen mit ihren königlichen Ccderwäldcrn auf der Nordgränze. Der Carmcl, weiter südlich, endigt sich am Mittelmeer in ein steiles Vorgebirge. Der Tabor, auf dem Jesus verklärt wurde, liegt südöstlich von Nazareth. Das Gebirge Ephraim reicht von dem Gebirge Juda bis Sichem hinauf. .In der Nahe von Sichem lag der Berg Garizim, der mit den Bergen Gilbon, Si'oh, Quarantania Berge des Ephraims sind. Die Gebirge Judäas strecken sich mit vielen Krümmungen von Westen gegen Osten, vom Mirrelmeer >bis an das todte Meer und enthalten viele Höhlen und Klüfte. Der Oelberg liegt nahe bei Jerusalem, und auf dem Berge Zion liegt diese Stadt. Jenseit des Jordans, an der arabischen Wüste, ist das Gebirge Giiead und längs dem todten Meere das Gebirge Abarim mit dem Berge Nebo, von dessen Spitze, Pisga, Mosis das gelobte Land aus der Ferne sah. 3. Wegen der Lage am Mirtclmeer ist Palästina recht für den Verkehr mit andern Völkern geschickt, obgleich es an großen Flüssen fehlt. Der Jordan ist der Hauptfluß. Er ent- springt auf dem Antilibanon aus 2 Hauptquellen. Seine ganze Lange beträgt etwa 36 Stunden. Er fließt zuerst durch den Ser Merom, dann durch den See Genezareth, aus dem er nach einem abermaligen Lauf von 24 Stunden sich in das todte Meer ergießt. Die Nebenflüsse oder Bäche des Jordans sind

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 28

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
28 auf der Ostseite desselben: der Hieromax, in den der Crirh floß (1. Könige 17, 3.), der Jabok weiter südlich; der Arnon ergießt sich, wie der Zered, ins todte Meer. Auf der Westseite des Jordans fließt der Kapernaum, an dem die Stadt gleiches Na- mens lag, in den See Genezareth, der Bach Kidron in das todte Meer. Jus Mittelmecr fließen die Bache Besor, Eskol oder Traubenbach, Sorek, Jarkan, Cana, Kisan und Velos. 4. Silva entsprang auf dem Berge Zion, wurde in den Teich Siloah geleitet und versah Jerusalem zum Theil mit Wasser. Zn der Nähe von Jerusalem lag der Teich Bethcsda. Aus dem Jacobsbrunnen schöpften die Einwohner von Sichem ihr Trinkwasser. Bei dem Mangel an Quellen behalf man sich vielfach mit Cisternen oder Gruben, in welchen man das Regenwasser sammelte. Ganz besonders merkwürdig wegen sei- ner Entstehung ist das todte Meer, welches von den Arabern auch Lots-See genannt wird, an dessen Stelle zu Lots Zeiten das fruchtbare Thal Siddim mit den Städten Sodom, Gomorra, Adoma, Seboim und Zoar war. Es enthalt ein bitteres, sal- ziges und trübes Wasser und an seinen Ufern Asphalt. 5. Zu beiden Seiten des Jordans vom See Genezareth bis zum todten Meer zieht sich eine große Ebene, der Jordan- kreis, herab, mit reizenden und schönen Gegenden, welche bei Jericho durch ihre Rosen berühmt war. Das Thal Eödrelon oder Jesreel, zwischen dem Carmel, Tabor, Ephraim und Jor- dan war ehemals die schönste, fruchtbarste und volkreichste Ebene. Noch eine andere 20 Meilen lange Ebene zog sich am Mittel- meer herab und führte verschiedene Namen. Der nördliche Theil vom Carmel bis Joppe hieß die Ebene Saron: der südliche Theil bis Gaza hieß Sephala oder das Niederland und war der eigentliche Sitz der Philister; in dieser Ebene lagen die Städte Ekron, durch den Götzentempel Baal-Zebub, Garh als Goliaths Geburtsort, Asdod durch den Götzentempel des Da- gon, Askalon als Seestadt und Gaza, durch Simson bekannt. Das Thal Zabelon lag zwischen dem Carmel und dem Anti- libanon. Das Thal Kidron, zwischen dem Oelberge und Jeru- salem, war nur «eine Viertelstunde breit und hieß, nach dem tod- ten Meere zu, das Thal Josaphat, in dessen Felsenklüfte viele Gräber waren. In der Nähe dieses Thales war das Thal * Hinnon oder Gehenna, wo die alten Israeliten ihre Kinder dem Moloch, einem ammonitischen Götzen, opferten, und wohin spä- ter der Unrath von Jerusalem gebracht und die Leichname der Hingerichteten begraben wurden. An dieses schloß sich wieder

9. Real-Buch für Volksschulen - S. 29

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
29 das Thal Rephaim, zwischen Jerusalem und Bethlehem und das Thai Eskol, nicht weit von Hebron. Die Wüste zwischen Jerusalem, Quaranrania, war unsicher d.urch Räuber und Möri der. Die Wüste Juda, Engeddi und Maon lagen am todten Meer und die Wüste Siph südwestlich von letzterer. 6. Wegen der südlichen Lage können wir schon in Palä- stina ein warmes und mildes Klima vermuthen. Ordentlicher Winter findet auck in diesem Lande nicht Statt, obwol zuwei- len Schnee und Hagel fallen. Die Tage sind oft sehr heiß, doch die Nächte nicht selten drückend kalt. Der Boden ist an Stellen sehr fruchtbar, doch wenn der vielgepriesene Früh- und Spärregen, von welchen jener gegen t>i»e Saatzeit im Herbst, und dieser gegen die Ernte im Frühling fiel, ausblieb, so ent- standen oft Dürre, Hungersnoth und Theurung. Die Rinder spannte man vor den Pflug und ließ das Getreide durch sie ausdreschen. Esel und Kameele gebrauchte man zum Reiten und Lasttragen. Pferde waren wenig vorhanden. Wilde Hunde, Füchse, Wölfe, Baren und Löwen beunruhigten oft das Land, Schweine dursten die Juden aus bekannten Ursachen nickt hal- ten. Federvieh, Bienen, Wein, Südfrüchte, Bohnen, Linsen, Feigen, Oel und Getreide waren Products Palästinas. Die häufigen Erdbeben, der glühende Wind Samum, der das Pflan- zenreich versengt und Menschen und Thiere tödtct, die großen Züge von Heuschrecken, welche oft durch ihre ungeheure Menge die Sonne verfinstern und alles Grün verzehren, so wie die verheerende Pest und der fürchterliche, ekelhafte und oft tödt- liche Aussatz sind und waren schreckliche Plagen Palästinas. 7. Zur Zeit Jesu theilte man Palästina in 4 Theile (Vierfürstenthümer), in Peräa, Galiläa, Samaria und Judäa, von welchen die 3 letzteren an der westlichen Seite des Jor- dans und am Mitkclmeer lagen und für die evangelische Ge- schichte die merkwürdigsten sind. Peraa lag an der östlichen Seite des Jordans und wird auch oft das Land jenseit des Jordans genannt. Der nördliche Theil desselben, zu Jesu Zeit vom Vierfürsten Philippus beherrscht, faßte die Provinzen Tra- chonitis und Jturaa, südlich von Antilibanon, Gaulanitis und Batanaa, östlich vom See Genezareth, der südliche, unter dem galiläischen Vierfürsten Herodes Antipas, das eigentliche Peraa in sich. Im ersteren bemerken wir die Städte: Bechsaida Ju- lias, ein Dorf, der Tochter des Kaisers Äugustus zu Ehren zu einer Stadt erhoben und Julias genannt. Unweit dieser geschah die Speisung der 5000 Mann. Magdala, der Maria

10. Real-Buch für Volksschulen - S. 5

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
5 11. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre Achse. Diese Umdrehung verursacht Tag und Nacht. Zn einem Zahr dreht sie sich um die Sonne, und diese Umdrehung bewirkt den Wechsel der Zahrszeiten. Die Zahrszeiten könnten nicht wech- seln, wenn die Sonne das ganze Zahr den Aequator oder sonst einen bestimmten Kreis beständig beschiene. Aber nur zweimal steht die Sonne eine sehr kurze Zeit über dem Aequator und tritt dann entweder südlich oder nördlich 353 Meilen von dem- selben ab. Steht sie über dem Aequator und weicht nach Nor- den hin ab, so haben wir unsern Frühling. Hat sie die höchste Gränze nach Norden hin erreicht, so wendet sie sich wieder um, und wir haben unsern Sommer. Von diesem Punct ihrer Um- Wendung zieht man in Gedanken einen Kreis rund um die Erde, gleichlaufend mit dem Aequator und nennt ihn den nördlichen Wendekreis. Die Sonne geht nun nach und nach wieder dem Aequator zu. Hat sie ihn erreicht, so haben wir unsern Herbst. Nun weicht sie wieder 353 Meilen vom Aequator südlich ab. Hat sie die südliche Gränze erreicht, so wendet sie sich wieder dem Aequator zu, und wir haben unsern Winter. Von diesem Punct zieht man wieder gleichlaufend mit dem Aequator eine Linie rund um die Erde und nennt sie den südlichen Wendekreis. Gerade so weit, als jeder Wendekreis vom Aequator entfernt ist, denkt man sich um jeden Pol einen Kreis gezogen, welcher Polarzirkel heißt. 12. Wenn die Sonne über dem Aequator steht, so müs- sen die Oerter des Süd- und Nordpols am Drehpunct den ganzen Tag gleich viel Sonnenschein haben. Die Sonne muß ihnen am Horizont gerade so stehen, als wenn sie für uns auf- geht. Tritt sie aber nach Norden hinauf und erreicht den Wende- kreis, so muß sie weit über den Nordpol hinweg scheinen und zwar eben so weit, als sie nach Norden zu von dem Aequator abgewichen ist, also 353 Meilen. 13. Unter dem Aequator ist das ganze Zahr der Tag eben so lang, als die Nacht. Unter dem Nordpol ist es vom Listen März bis zum 21sten September beständig Tag und vom Listen September bis zum Listen März beständig Nacht. Am Listen März, an dem unser Frühling, und am Listen Sep- tember, an dem unser Herbst anfängt, ist Tag und Nacht überall gleich. Am Anfange unsers Sommers oder am Listen Zuny haben wir den längsten Tag, von dem an die Tage bei uns kürzer werden; am Anfange unsers Winters oder am Listen December den kürzesten Tag, von dem an die Tage länger wer- den. Auf der südlichen Erdhälfte verhält es sich umgekehrt.
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